Herbstwanderung im Oberaargau – von Bad Gutenburg via Hochwacht nach Rohrbach
Aufgrund von drei Krankheitsabwesenheiten und eines Rohrbruches treffen sich nach einer durchregneten Nacht nur noch acht unternehmungslustige in Bad Gutenburg zur Wanderung auf „den höchsten Langenthaler“, wie er vom Präsidenten der Sektion Langenthal, der uns heute die Ehre erweist, stolz genannt wird. So begibt sich die Gruppe bei aufgeklärter Witterung auf den Weg, der zu Beginn dem Geschichtenweg folgt. Aus dem feuchten Waldboden spriessen verschiedenste Pilze und der Weg führt an mehreren Eichen mit beeindruckend dicken Stämmen vorbei. Schon bald stärken wir uns bei einem Kaffeehalt im Bürgisweyerbad, wo uns vor unserem Weitermarsch pünktlich um halb zwölf vor Augen geführt wird, dass das gesamte Team nicht nur als Werbegag auf YouTube tanzt, sondern dieser zum täglichen Ritual beim Arbeitsbeginn gehört! Auszüge aus dem Chorgerichtsmanual aus dem 17. Jahrhundert bezeugen, dass es hier schon damals fröhlich zu und her ging – der Weierwirt sei mehrmals vermahnt und leicht bestraft worden, weil er sonntags das Bad eingeheizt oder auch zu später Stunde seine Gäste bewirtete oder gar berauscht hatte. Danach ziehen wir weiter über das Ghürn zum letzten und steilen Anstieg zum Aussichtsturm auf der Hochwacht. Die Alpen sind leider noch verhangen, aber der Jurabogen zeigt sich in voller länge von der obersten Plattform des Turmes. Nach dem Mittagspicknick geht es in sanftem auf und ab über Weiden und durch Wälder über die hübschen Hügelzüge mit toller Aussicht weiter. Von der Ousuhöchi gehen wir schliesslich zum Bahnhof Rohrbach runter, wo wir nach diese hübsche Wanderung ganz im Sinne des Langenthaler Arztes August Rikli, welcher 1911 den Bau des Aussichtsturmes Hochwacht als „wichtiges Werk für die Volksgesundheit“ initiierte, von der Natur erholt abschliessen.